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Das Gebet (türk. namaz)
Abdest (arabisch: wudū’; persisch ābdast, ab = „Wasser“, dest = „Hand“, türkisch: abdest) ist die kleine rituelle Waschung im Islam, die zur Erzielung der rituellen Reinheit (tahāra) vor dem Verrichten des Gebets und vor dem Berühren des Korans Pflicht ist.
Hier wird die rituelle Reinigung vor dem Gebet (Abdest) erklärt:
Zum schluss wird stehend und in Richtung Mekka die "Kelime-i Sehadet" (Eschhadu an la ilaha illa llah ve Eschhadu anna Muhammadan rasulu allah) (deutsch: Ich bezeuge, dass es keine Gottheit gibt ausser Gott und ich bezeuge, dass Mohammed Gottes Gesandter ist!) gesprochen. Nun ist man bereit für das Gebet!
Hier ist ein Beispiel wie Muslime Beten:
Befindet sich der Beter auf Reisen, so kann das Gebet verkürzt werden (einige Raka'ah können ausgelassen werden). 1 Nach Imam Abu Hanifa beginnt Asr, wenn der Schatten eines Objektes doppelt so lang wie der Körper selbst ist. Nach den anderen Imamen beginnt Asr, wenn der Schatten so lang ist wie der Körper selbst. Das abschließende Gebet eines Tages sollte das sogenannte Witr-Gebet sein, welches aus ein, drei, fünf, sieben, neun oder elf rak'a besteht; es gilt nicht als religiöse Pflicht (fard), aber bei den Hanafiten als wadschib (obligatorisch). Bei den anderen Rechtsschulen gilt es als Sunna. Es wird meist vor dem Schlaf verrichtet, manche Muslime vollziehen es aber auch erst kurz vor Ablauf der Zeit für das Ischa'-Gebet. Die verschiedenen Gebete folgen dabei jeweils dem gleichen Ablauf an Körperhaltungen und Anrufungen (u. a. Rezitation der ersten Koransure Al-Fatiha), allerdings werden diese je nach Tageszeit unterschiedlich oft wiederholt. Ein Ablauf wird als rak'a bezeichnet, in der Regel besteht ein Gebet aus mehreren solcher Abläufe.
Die Gebetszeiten sind folgende:
Es gibt heute aber auch Adhan-Uhren und Gebetskalender in dem die Gebetszeiten genau festgehalten sind.Gebetszeiten für Deutschland finden Sie hier:
Genau zu Sonnenaufgang, Zenit und Sonnenuntergang darf nicht gebetet werden. Dies hat den Grund, das islamische Gebet von einer heidnischen Sonnenverehrung abzugrenzen. Eine Voraussetzung, das Gebet korrekt verrichten zu können, ist der Zustand der „rituellen Reinheit“ (arabisch: Tahāra). Hierfür vollzieht man eine rituelle Waschung, den sogenannten Wudu' oder Abdest. Außerdem soll man sich an einem sauberen Ort befinden, wofür der Gebetteppich gebraucht wird, der sonst für nichts anderes verwendet wird. Hat man keinen Gebetteppich zur Hand, kann man als Ersatz ein sauberes Kleidungsstück (z. B. Jacke) oder eine Zeitung nehmen. Eine andere wichtige Voraussetzung für das Gebet ist die arabisch: niya, türkisch: niyet („Absicht“), die man zu Beginn des Gebets formulieren muss. Ohne sie ist das Gebet wertlos und nicht viel mehr als eine körperliche Übung und kein spirituelles Gebet. Das islamische Gebet kann nicht ohne weiteres mit dem christlichen Gebet verglichen werden. Durch den rituellen Charakter ist es eher ein Gottesdienst, darüber hinaus existiert im Islam auch eine persönliche Form des Gebets (arabisch Duā), das wie das christliche ein Bittgebet oder Dankgebet ist und in freier Form gesprochen wird. Dieses Du'a kann am Ende eines rituellen Gebets und auch zu jeder Tages- und Nachtzeit gesprochen werden. Im Islam heißt es, dass dem Propheten Mohammed vom Erzengel Gabriel die Form des Gebets gezeigt worden sei, wie sie schon immer von den Gläubigen in der Welt praktiziert worden sei. Von der äußerlichen Sicht gleichen die einzelnen Bewegungen im Gebet den arabischen Buchstaben alif („Stehen“) [ا], dal („Verbeugung“) [د] und mim („Niederwerfung“) [م]. Aneinandergereiht ergeben diese den arabischen Namen des ersten islamischen Propheten Adam. Eine besondere Rolle hat das Freitagsgebet.
Das Freitagsgebet:Das Freitagsgebet (arabisch: salat al-jumu'a, türkisch: cuma namazi) ist eine islamische Tradition, die für muslimische Männer beziehungsweise Jungen ab der Pubertät verpflichtend ist und für muslimische Frauen optional. Das an jedem Freitag stattfindende Gebet ist das wichtigste der gesamten Woche und wird gemeinschaftlich in der Moschee verrichtet. Es ersetzt das Mittagsgebet (dhuhr), unterscheidet sich von diesem dahingehend, dass es aus zwei statt vier ruk'at besteht, somit etwas kürzer ist und die Koranverse laut vom Imam (Vorbeter) rezitiert werden. Die primäre Besonderheit des Freitagsgebets ist aber, dass vor dem eigentlichen Gebet eine Predigt (arabisch: Khutba, türkisch: Hutbe) durch den Imam von der Kanzel (arabisch: Minbar, türkisch Mimber) gehalten wird. Daher werden als Freitagsmoschee (dschami) nur jene Moscheen bezeichnet, die über eine Kanzel für die Freitagspredigt verfügen und die eine für die Anzahl der Gläubigen erforderliche Größe aufweist. Die Khutba hat den Wert eines halben Freitagsgebets und ist somit auch Pflicht für die Muslime. Die soziale Bedeutung ist ähnlich dem sonntäglichen Kirchgang. Das Freitagsgebet erhält durch seine fest vorgeschriebenen Regeln und Bewegungen und das Rezitieren des Koran durch den Imam seinen meditativen Charakter.
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